Die Topinambur ist eine bei uns fast vergessene Pflanze mit vielen unterschiedlichen Bezeichnungen.
Von Erdbirne und Ross-Erdäpfel über Jerusalem-Artischocke oder Erdsonnenblume bis hin zu Indianerknolle gibt es eine Vielzahl von Bezeichnungen. Über den Namen selbst findet man bei Wikipedia folgenden Eintrag:
„Topinambur stammt aus Nord- und Mittelamerika, ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet wird in Mexiko vermutet. Heute ist die Art im zentralen und östlichen Nordamerika sowie in Mittelamerika verbreitet und gilt als Kulturpflanze der Indianer aus vorkolumbianischer Zeit.
Überlebende einer Hungersnot unter französischen Auswanderern in Kanada/Nordamerika schickten 1610 einige der unbekannten Knollen, die ihnen das Leben gerettet hatten, nach Europa. So kam sie auch 1612nach Paris, sowie in den Vatikan als Sammelplatz für Wunder aller Art. Fälschlicherweise benannten die Franzosen die Indianerkartoffel nach einem brasilianischen Indianerstamm, der zufällig gerade zu Besuch war: Topinambur. Parallel einigten sich päpstliche Gärtner auf girasole articiocco (Sonnenblumen-Artischocke). Durch Volksetymologie wurde aus girasole im englischen Sprachraum die Bezeichnung Jerusalem-Artischocke.
Zuerst wurde die Topinambur als Nahrungsmittel angebaut und die Knollen waren im 19. Jahrhundert ein wichtiges Nahrungs- und Futtermittel. Die Knolle genoss vor allem in Frankreich nach ihrer Einführung Anfang des 17. Jahrhunderts große Popularität. In Europa wurde die süßlich schmeckende Knolle Mitte des 18. Jahrhunderts wieder weitgehend von der ergiebigeren Kartoffel verdrängt.
Heute wird Topinambur in fast allen Kontinenten angebaut, Hauptanbaugebiete befinden sich in Nordamerika, Russland, Australien und Asien. Sie wird zudem nur noch mit geringer wirtschaftlicher Bedeutung in Südfrankreich und den Niederlanden angebaut. In der Schweiz wird sie im Seeland wieder seit 1978 erwerbsmäßig angebaut. In Deutschland findet man nur kleine Anbaugebiete in Niedersachsen, Brandenburg und Baden. In Baden im Kreis Rastatt fanden sich 1990 noch etwa 200 ha im Anbau. In Dänemark wurden 1990 noch 15 bis 20 ha angebaut. Heute wird die Knolle fast nur in Bio-Läden oder auf Wochenmärkten verkauft. In der Schweiz wird sie auch über die Einzelhandelsketten vermarktet.“
Topinambur ist ein hervorragendes Lebensmittel mit einem hohen Gehalt an Vitalstoffen. 100 g der Topinambur enthalten ca.:
Energie: 30 kcalWasser: 70-80 g
Eiweiß: 2-9 g
Kohlenhydrate: 15-25 g
Fett: 0,5 g
Inulin: 7-16 g
Natrium 5-18 mg
Calcium 189 mg
Magnesium 30-75 g
Kalium 400-800 mg
Eisen 5-18 mg
Kieselsäure 36 mg
Kupfer 5 mg
Mangan 8 mg
Phosphor 80 mg
Selen <0,1 mg
Zink 1 mg
Vitamin A 2 mg
Vitamin B1 0,2 mg
Vitamin B2 0,07 mg
Vitamin C 1-4 mg
Beta-Karotin 0,1 mg
Niacin 1,3-1,8 mg
Sowie Vitamin B6, Vitamin D und Biotin.
Gerade der hohe Gehalt an Inulin (nicht zu verwechseln mit dem Hormon Insulin) macht Topinambur für Diabetiker so interessant. Inulin ist ein Mehrfachzucker, ein sogenanntes Polysaccharid. Inulin kann nicht von den Verdauungsenzymen aufgeschlossen werden und zählt damit zu den Ballaststoffen. Inulin wird erst im Dickdarm verarbeitet und dient dort den Bifidusbakterien als Nahrung und fördert deren Wachstum.
Im Dickdarm wird Inulin von den Darmbakterien zu Fettsäuren abgebaut, die teilweise in die Blutbahn aufgenommen werden. Als Ballaststoff sorgt Inulin im Magen für ein langanhaltendes Sättigungsgefühl und lässt den Blutzuckerspiegel kaum ansteigen..........mehr
Mehr lesen Sie hier in meinem Spezialblog für Diabetiker http://diabetesheilen.blogspot.com
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